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Die Gratwanderung zwischen Propaganda und Wissen

Warum es nur wenigen dient, aus einer Virusinfektion eine Wirkstoffschlacht zu machen.
Dieser Beitrag ist aus verschiedenen Gründen eine ethische Diskussion wert; und darum geht es hier.


Als Journalistin, bin ich für meine stark analytisch ausgerichtete Recherche bekannt. Als Mensch, lehne ich dogmatisch geleitete Lehren ab. Rahmenbedingungen sind jedoch für eine Gesellschaft essentiell. Auch in der Wissenschaft ist die Doktrin als Basis für eine Zusammenarbeit und Bewertung von Ergebnissen notwendig. Deshalb ist es eine äußerst komplexe Aufgabe für ein funktionierendes System, Information und Wissen einer Zuordnung zu unterwerfen, um das Handling in der praktischen Umsetzung gewährleisten zu können. Trotzdem darf die Festlegung von Rahmenbedingungen nicht damit enden, Diversität in Prozessen und Auswertung auszublenden.

Das „Corona-Experiment“, wird es von jenen genannt, die ihre kritische Stimme gegen völlige Gleichschaltung aller der Gattung Mensch erheben. Wissenschaftler gehören auch zu diesen Stimmen. Sind sie deshalb Gegenspieler des Systems, oder nur besonders sensibel für bereits beginnende Störungen, die einer Mehrheit noch nicht auffallen?
Ich konnte mich glücklich schätzen, dass ich mit einem Erfahrungsschatz und reichlich belegtem Speicherplatz zu Fachfragen aus Chemie, Optik, Medizin und Mikrobiologie in die Pandemie 2020 hineingegangen bin. Seit über zehn Jahren recherchiere ich in diesen Fachbereichen. Mein besonderes Steckenpferd: die Mikroskopie. Mitte 2020 habe ich mich aus dem Sozialen Netz verabschiedet. Denn schon zu diesem Zeitpunkt konnte man mit klarem Blick die sich manifestierenden Strukturen begrenzt ausgewählter Algorithmen erkennen. Sie bilden die Oberfläche des in Deutschland präsentierten Nachrichtenmaterials. Über die Kongruenz in der Abbildung zwischen den in den US-amerikanischen Medien publizierten Inhalte, und den an die EU weitergeleiteten, zuweilen bereits automatisch übersetzten Kopien an Nachrichtenagenturen, wären manche schockiert. Suchmaschinen wie Google oder Bing sind wesentliche Begrenzungen des modernen Wissens. Sie bestimmen auch, was wir lesen, entdecken, sie beeinflussen Entscheidungen.

Was hat diese Abschweifung in die Digitale Transformation mit Viren zu tun?

Nicht ohne Grund, nennt man fremde Eingriffe in ordentliche Prozesse der IT, Virus. Der Unterschied zwischen programmierten Viren und den Viren (bzw. ihrer Fragmente), die in unserem Körper schlummern, ist jedoch, es gibt keine Analogie, wir verstehen das reale Virus bis heute nicht. Das allein, ist schon ein Problem. Unsere Definitionen leiten sich maßgeblich von Messdaten ab. Was im sichtbaren oder beobachtbaren Bereich als relativ verständlich daherkommt, begegnet uns in der Welt des Mikro- oder Makrokosmos als unsichtbares Mysterium. Dann benötigen wir den Einsatz spezieller Techniken & Technologien, um noch erkennbar forschen zu können. Die Abbildung eines Influenza-Virus im Elektronenmikroskop zeigt uns wenig über seine Eigenschaften in einer menschlichen Zelle. Dazu benötigen wir zusätzliche Laborexperimente und biochemische Analysen. Aktuell befindet sich die Forschung in einem Dilemma: sie stößt weiter in Ebenen vor, die wir mit eigenen Sinnen kaum mehr bewerten können. Um sich im Experiment einer Evidenzbewertung anzunähern, werden in der Wissenschaft immer mehr Rechenprogramme und Simulationen eingesetzt. Das kann dazu führen, dass Ergebnisse an die jeweils verwendete Software angepasst sind, und von Beobachtungen in der Realität tatsächlich abweichen. Mitte 2020 umschrieb das Prof. Vincent Racaniello, Virologe an der ‚Columbia University‘ etwa so: „Wir halten uns an Datenerhebungen fest, aber vernachlässigen die Forschung am Virus unter realen Bedingungen. Selbst Versuche im Labor unterliegen der Begrenzung des Experiments und bilden nicht ab, wie sich das SARS-CoV-2-Virus tatsächlich in der Natur (= environment) verhält (…)“

Im Gegenwind, veröffentlichte er seine Einschätzung zu Varianten des SARS-CoV-2-Virus auf seinem YouTube-Kanal und kritisierte Fachberichte der wissenschaftlichen Magazine.

Also haben wir bisher versucht, Rahmenbedingungen zu schaffen, an Mikroben forschen zu können. Dank der Erfindung des Elektronenmikroskops in den 1930ern, können wir Viren bildlich identifizieren. Entgegen volkstümlicher Meinung, dass Viren des Menschen Feinde seien, die es auszurotten gilt, sind sie Urbestandteile des Lebens auf unserem Planeten. Etwa eine Million Viren nehmen wir zu uns, wenn wir beim Baden im Meer Salzwasser schlucken. Pathogen, also ‚krankmachend‘ für uns, sind nur wenige. Selbstständig leben Viren nicht, sie besitzen keinen Zellkern, somit keine eigene Krafteinheit (Mytochondrion) für den Energiestoffwechsel wie unsere Körperzellen; befinden sich aber seit hunderten Millionen von Jahren im evolutionären Prozess. Die erdgeschichtlichen Zusammenhänge zwischen Virus und Körperzelle sind noch heute ein Rätsel. Das liegt u.a. daran, dass die Größe aller Erbinformationen eines Genoms erst durch die Beschleunigung der Rechenleistung unserer Computer erfassbar wurde und es heute möglich ist, Szenarien einer Veränderung im einzelnen Protein oder einer Aminosäure virtuell durchzuspielen. Damit bekommen wir aber keine garantierte Aussage, dass das Virus sich dementsprechend in realer Umwelt verhält, sondern einen Näherungswert der zukünftigen Eigenschaften. Manche Virengruppen mutieren in höherer Frequenz als andere. VirologInnen nehmen an, dass ähnlich dem Trial-Error-Prinzip mit Proteinen „herumprobiert“ wird; es also keine Absicht gibt, sich zu verbessern. Auch die dramaturgisch gerne genutze Idee, dass Viren nur mutieren, um gefährlicher zu werden oder den Wirt zu töten, ist hinreichend widerlegt. Mit dem Zelltod ihrer lebenspendenden Hardware, erlischt schließlich ihre eigene Existenz mit. Eher geht es um die Fitness, sich in einem Organismus langfristig zu etablieren, paradoxerweise sind RNA-Viren, wie SARS-CoV-2, aufgrund der höheren Fehlerrate der Polymerasen, gegenüber ihren DNA-Kollegen variabler.

Wie bringen wir uns in die Position, unserer eigenen Entwicklung als Mensch gerecht zu werden und ethisch nicht dabei zu versagen?

Die Pioniere der Mikrobiologie näherten sich der Welt der Mikroben mit akribisch dokumentierten Versuchsreihen, Experimenten an sich selbst und mit Tieren an. Heute sind die Herren Koch und Pasteur Namensgeber ihrer Institute, und keiner würde es wagen, ihre Leistung und Verdienste zum Wohle der Menschheit in Frage zu stellen. Koch opferte für seine Erkenntnisse nicht nur Tiere, potenzielle Impfstoffe wurden in fernen Ländern durch Assistenten und an der Bevölkerung getestet, und wenn dabei selbst die Assistenten draufgingen, finanzierte man ihnen eine würdige, öffentlichkeitswirksame Beisetzung. Der Umgang mit den Aspekten der Ethik war also schon immer Kernstück der neuzeitlichen Forschung; manch' ein kritischer Kopf zog sich deshalb aus der Wissenschaft zurück, einige andere preschten zu Ruhm und Glanze ihrer Institute voran und blendeten Bedenken aus. Heute entscheiden zu Fragen des Einsatzes in Genetik und Medizin jeweils nationale Ethikkommissionen. Eine globale Organisation ähnlich der UN gibt es noch nicht, aber es existieren innerhalb der naturwissenschaftlichen Verbände eingesetzte Fachabteilungen zu diesem Zweck (siehe auch: Deklaration von Helsinki).

Was ist erlaubt, zum Wohle der gesamten Menschheit, und wie viel ist der Einzelne wert?

In der modernen Forschung legen die von Organisationen, Nationen oder Ländern verfassten Richtlinien fest, wie, mit was oder wem experimentiert werden darf. Netz-Algorithmen der BigTech-Portale interessiert es sicher wenig, wie viele Primaten, Hunde, Katzen, Nagetiere für die vor den Human-Studien verpflichtenden Tier-Studien geopfert wurden oder leiden mussten. Im Fokus steht das Resultat einer Firma wie Pfizer oder Bayer, und ganze Völker freuen sich hinter ihren Flachbildschirmen über akzelerierte Zulassungen von Impfstoffen. Verständlicherweise, denn sie sind selbst in einer äußerst misslichen Lage, ihren Beruf, ihr Einkommen oder sogar ihr Leben zu verlieren.

Während der Pandemie versuchte ich mich so gut ich es vermochte, an Regeln und Maßnahmen der sogenannten Corona-Verordnung zu halten. Als Ausbilderin im Handwerk, Journalistin und aktives Mitglied beim Malteser-Hilfsdienst, konnte ich nicht einfach im Haus bleiben, pflegte meinen sterbenskranken Vater unter widrigsten Bedingungen. Wenn ich nachts Zeit für mich selbst hatte, recherchierte ich zu Meldungen wichtiges Hintergrundwissen. Meine Mutter gehörte zu den ersten, älteren Mitbürgerinnen, die mit mRNA-Impfstoff versorgt wurden. Nach Aufhebung der Impfpriorisierung im Juni ‘21, waren in anderen Bundesländern jüngere KollegInnen vor mir längst mit Terminen versorgt, als ich versuchte, mich vergeblich anzumelden. Mein Ehrenamt war kein Garant für bevorzugte Behandlung. Überzeugt war ich von der Wirkung der ersten Generation Impfstoff gegen das SARS-CoV-2-Virus selbstverständlich nicht. Mitte Juni ‘21 sprach ich bei meiner Hausärztin vor, gab eine Menge Blut für differenziale Auswertungen meiner Biochemie ab, und erlebte das erste Mal seit meiner Geburt die Machtlosigkeit des Einzelnen gegenüber dem System: ich konnte ohne Impfung nicht weiterarbeiten, mRNA-Vakzine waren nicht verfügbar, und die Auslieferung des AstraZeneca-Produkts wurde gestoppt.

Nutzen und Risiko abwägen: die Pharmakovigilanzbewertung

Zu diesem Zeitpunkt berichteten die Medien von „großer Effizienz und Wirksamkeit“ der Wirkstoffpatente. Sorgfältig las ich die Studien und Sicherheitsberichte des Paul-Ehrlich-Instituts. Inzwischen musste meine Mutter für eine Operation am Auge angemeldet werden, unmittelbar, ohne Aufschub, sonst würde sie ihr Augenlicht verlieren. Wichtige Voruntersuchungen wurden 2020 wegen „Corona“ ausgesetzt. Meine Hausärztin riet mir ausdrücklich vor einer Impfung mit AstraZeneca oder Janssen (Johnson & Johnson) ab. Aufgrund meiner Heparin-Allergie, würde ich dem sehr hohen Risiko einer lebensbedrohlichen Störung der Thrombozytenaggregation ausgesetzt, könnte eine Thrombose mit Folge des Schlaganfalls erleiden. Selbst die mRNA-Alternative war, laut Einschätzung meiner Ärzte, kein Zuckerschlecken - alle Covid-19-Impfstoffe beeinflussen temporär die Blutgerinnung. Privat und beruflich geriet ich zunehmend unter Druck, weitere Lieferengpässe der mRNA-Hersteller veranlassten mich dazu, mich für den Janssen One-Shot Jab anzumelden. Keiner wusste, wann andere Hersteller wieder verfügbar wären. Gegen den Rat meiner Ärzte, unterschrieb ich, auf eigenes Risiko die Impfung durchführen zu lassen (Flussdiagramm PEI bei positiver Allergieanamnese vor Covid-19-Impfung).

Kein anderer hätte nun das Recht, sich in meine Lage versetzen zu dürfen.

Foto: S. Ville
Medikamentenreaktion auf Heparin am Oberarm

5 Jahre zuvor musste ich nach einer OP und Heparingabe in die Notambulanz, um dort zu erfahren, dass ich zu den seltenen Typen gehöre, die mit einer Medikamentenreaktion auf Heparin an einem Schock sterben können (HIT Thrombozytopenie). 10 Tage nach Injektion, waren Arme und Beine mit dem typischen, sehr schmerzhaften Hautausschlag übersät, selbst im Gesicht. Ich bekam hochdosiert Cortisol und Antihistaminika, machte als Ersthelferin noch Scherze mit den Notärzten über gelernte Prozedere bei Anaphylaxy. Es war Hochsommer, die Nächte heiß, mein Kreislauf der starken Belastung ausgesetzt, sich vermeintlich gegen das Antikoagulans zur Wehr setzen zu müssen, die Haut entzündete sich, vergleichbar Verbrennungen zweiten Grades, und musste ständig mit Umschlägen gekühlt werden. Es dauerte zwei Wochen, bis alle Symptome verschwunden waren.

Am 5. Juli 2021 saß ich in einer kardiologischen Praxis, die freundliche MTA erklärt, sie seien im medizinischen Versorgungszentrum inzwischen „auf alles vorbereitet“, sollte ich nach der Injektion Abwehrsymptome zeigen. Mutig nickte ich, beschloss jedoch für mein Seelenheil, es als Koch'schen Selbstversuch zu akzeptieren, stellte meine Daten sogar noch dem Zwecke der Forschung zur Verfügung. Dachte bei mir, ich könne als Journalistin ja schlecht über etwas berichten, was ich nicht selbst erfahren hätte (...)

Keiner, der jemals einen Medikamentenschock erlitten hat, verdient die Brandmarkung des Impfunwilligen.

Darum spricht man in der Medizin und Pharmakologie von Nutzen-Risiko-Bewertung bei der Gabe eines Medikaments (Pharmakovigilanz). Viele Studien zu Wechselwirkungen der Impfstoffe für Covid-19 mit anderen Medikamenten fehlen noch, die eigentlich bisher für die Zulassung Standard waren. Nachlesbar auf der Webseite des PEI, findet man dazu Evaluationen und Erwähnungen der fehlenden Trials im Sicherheitsbericht. Ungeschulte können keine Ahnung davon haben, welche pharmakokinetischen Vorgänge in einem Organismus passieren, wenn wir ihm einen Wirkstoff in Form einer Tablette oder einer Serum-Injektion zuführen. Jedes Mal erneut. In meinem Fall, ist es aus Studien mit Medikamentenreaktionen sogar wahrscheinlich, dass ich bei einer nächsten Gabe Heparin subkutan mit einem schwereren Verlauf rechnen muss. Deshalb muss ich zu meiner Anamnese stets angeben, dass Heparine, wenn überhaupt (falls kein Ersatzwirkstoff zur Vefügung steht), nur intravenös und langsam gegeben werden dürften (die Geschwindigkeit, mit der die Substanz sich im Körper verteilt, bestimmt den Effekt).

Wer medizinisch verantwortlich handelt, kann auch Impfstoffe nicht leichtfertig an Schwangere oder kleine Kinder empfehlen (deren Immunsystem Abwehrmechanismen erwerben müssen); viele werdende Mütter erhalten Heparin zur Prophylaxe gegen Thrombosen, Wechselwirkungen sind stets ein hohes Risiko, für Mutter und Fötus. Natives Heparin wird routinemäßig in Krankenhäusern vor und nach jeder OP verabreicht. Es ist, wie Insulin, ein körpereigener Stoff, durchschnittlich gut verträglich und wird absorbiert. Dennoch unterscheiden sich Heparin-Präparate in der chemischen Strukturformel und es gibt in seltenen Fällen Reaktionen des Körpers, die bis zum anaphylaktischen Schock reichen können.

Die Nutzen-Risiko-Bewertung greift daher auch bei den sogenannten Kinderkrankheiten. Eine Schutzimpfung wird empfohlen, weil die Verläufe der Erkrankung oft schwer sind; wie die Hirnhautentzündung bei oder nach einer Infektion mit dem Masern-Erreger. Es ist also wichtig, deutlich zwischen den verschiedenen Infektionskrankheiten zu unterscheiden und danach die entsprechenden Schutzmaßnahmen auszurichten. Das 4er-Pack-Serum MMRV , Schutz gegen Masern-Mumps-Röteln-Windpocken (Varizella-Zoster-Virus) ist lange erprobt und auf Wechselwirkungen und Nebenwirkungen für Kinder und Erwachsene ausgiebig getestet; die Wahrscheinlichkeit einer Überreaktion vom PEI als ‚sehr gering‘ bewertet.
Nun gehöre ich nicht gerade zu den Presseleuten, die zu jedem Thema eine passende Statistik zücken, es gibt jedoch aus jährlichen Umfragen Hinweise darauf, dass etwa die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland regelmäßig mindestens 1 bis zu 5 Medikamente einnehmen müssen. Auch die Polymedikation gehört zu den Faktoren, die in eine Diskussion zu gesundheitlichen Maßnahmen einer zukünftigen Pandemie-Strategie mit einfließen müssen.

Zu jedem nach dem Arzneimittelgesetz rezeptpflichtigen Medikament gibt es einen Beipackzettel mit gelisteten Neben- und Wechselwirkungen, nicht ohne Grund!

Abschließend noch meine Stellungnahme zu den viral geposteten Pro-Impfung-Kampagnen, die für eine Impfpflicht plädieren und mit der Wirksamkeit eines Pocken- oder Polio-Impfstoffes werben: wir sprechen bei der meist im Kindesalter empfohlenen MMRV-Impfung für Masern, Mumps, Röteln – neu dabei, Varizella-Zoster-Virus (Windpocken), von Viren, die in Ausbreitungsgeschwindigkeit und Krankheitsverlauf höher eingestuft wurden als Influenza-Erreger oder Coronaviridae. Mit einer frühen Schutzimpfung im Kindesalter mit dem MMRV-Serum, möchte man zudem Erwachsene schützen, denn die Verläufe von Windpocken oder Röteln im fortgeschrittenen Alter oder bei Schwangeren sind häufig sehr schwer. Das Impfprogramm der WHO zur Eindämmung der Pocken im Jahre 1978 sah eine Immunisierung zu fast 100% vor, das legte man aufgrund der damaligen Forschungsdaten fest. Pocken gehören aufgrund der hohen Letalität und Infektiosität zu den gefährlichsten Krankheiten. Der Erreger Orthopox gehört zur Familie der Poxviridae, und nicht zu verwechseln mit dem Herpesvirus der Windpocken. Man kann also Eigenschaften unterschiedlicher Familien von Viren nicht einfach nach Lust, Laune und Social-Trend zusammenfassen oder zugehörige Vakzin-Seren in Wirkweise verallgemeinern; und: auch an Schutzimpfungen sterben Patienten. Deshalb gibt es vorgeschriebene Studien.
Viren sind nicht gleich Viren: behüllte RNA-Viren reagieren anders als unbehüllte Viren. Es gibt stark virulente Arten, die aber selten tödlich sind. Anderen, wie Ebola, lösen mit hoher Wahrscheinlichkeit hämorrhagisches Fieber aus, der Patient verblutet von Innen. Die Letalität ist hoch, aber das Virus ist weniger virulent als Influenza oder Herpes-Zoster. Herpesviren tragen über 98% der Gesamtbevölkerung in sich, ihr Leben lang. Wer an Windpocken erkrankt, wird das Varizella-Zoster-Virus nicht mehr los. „Long-Chickenpox“, ist dann für die schmerzhafte, sehr ansteckende Gürtelrose bei älteren Patienten verantwortlich. Es würde zu weit führen, alle bisher bekannten Erreger von Infektionskrankheiten mit Untergruppen und deren Eigenschaften hier aufzulisten. Fakt ist, Virologen beurteilen Virulenz und Sterblichkeit nicht im Crossover von Virengruppen; schon gar nicht vergleichen sie Viruserkrankungen mit bakteriellen Infektionen, was man momentan ebenfalls häufig in unseriösen Beiträgen liest, um Impfstoffe beliebter zu machen. Um Beliebtheit geht es aber nicht; es geht um fachlich richtige Aufklärung und um Bildung. Bakterielle Infektionen sind grundsätzlich gefährlich für uns, insbesondere, seit wir es vermieden haben, multi-resistente Typen ernst genug zu nehmen und Krankenhäuser dementsprechend aufzurüsten. Es sterben weltweit jährlich ca 700 000 Menschen durch Verunreinigung von Wunden mit MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus) aus resultierender Antibiotikaresistenz (Stand 2018).

Müssen wir jetzt alle Bakterien bzw. Mikroben eliminieren? Nein, eben nicht!

Denn es gibt für uns essentielle Bakterien, die unser Mikrobiom bilden; sie befinden sich im Darm, auf der Haut und tragen ebenfalls zu einem intakten Immunsystem des Körpers bei. Eine defekte Darmflora kann zu schweren Organfunktionsstörungen führen (wie u.a. im Verlauf der Diabetes) und sogar zum Tod. Die Angelegenheit ist komplex, weil das Leben komplex ist. Man kann also attestieren, es gibt Szenarien in einer Gesellschaft, die man gar nicht, oder nur mangelhaft, mit einer medialen oder politischen PR-Kampagne zu PRO & CONTRA auf die Gesamtbevölkerung übertragen kann. Dazu ist die Thematik der Gesunderhaltung des Einzelnen zu wichtig. Nicht umsonst, trägt medizinisches Personal im Rettungsdienst und in Krankenhäusern eine große Verantwortung. Kein chirurgischer Eingriff oder Therapie, würde ohne Begutachtung der Anamnese eines Patienten durchgeführt werden.
Der einzige Fall, bei dem Ärzte unmittelbar handeln müssen, ist der medizinische Notfall.

Ist ein „Notverfahren“ zur Testung von Wirkstoffen & Seren überhaupt sinnvoll oder verantwortungslos?

Man kann sich natürlich Spekulationen hingeben, ob es bereits zu SARS im Jahre 2002/3 genügend Grundlagenforschung gab, somit eine ad-hoc-Zulassung 2020 zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie vielleicht gar nicht so 'ad hoc' war. Die Bezeichnung ‚Notzulassung‘ ist irreführend. Richtig formuliert handelt es sich bei diesem verkürzten Verfahren um einen Antrag auf „bedingte Zulassung“ („Conditional Marketing Authorisation“) eines Arzneimittels. Dieser Antrag kann einen praktischen Einsatz am Patienten, als lebensrettende oder lebensverlängernde Maßnahme, beschleunigen. Am 1. Dezember 2020 haben die Hersteller Pfizer, BionTech und Moderna eine CMA beantragt. Nachweise über zusammenhängende Projekte nach Entdeckung des SARS-CoV 2003 hinsichtlich des neuen Coronavirus SARS-CoV-2 gibt es keine. Zuständige Institute, so auch das in Deutschland populäre US-Institut Johns-Hopkins, halten sich mit Stellungnahmen dazu zurück. Elite-Virologen weltweit gehen davon aus, dass der SARS-CoV-Erreger durch die rasche Eindämmung in freier Wildbahn erloschen, also seit Ende der Epi-Pandemie 2004 nirgendwo mehr sequenziert worden ist. Das gleiche gelte für den Pockenerreger, wobei es keine einheitliche Übersicht über die Lagerung in Level-4-Laboratorien weltweit gibt. "Ausrotten" ist also nur ein naiver Wunsch und entbehrt der Logik. Virenarten sterben für uns aus, wenn sie nicht mehr sichtbar manifestiert in uns Menschen auftreten, sind aber latent in Organismen, auch in Mikroben, trotzdem vorhanden oder ihre Gene leben in anderen Generationen fort. That's life!

Was passiert mit SARS-CoV-2?

Wenn es sich ähnlich verhält wie das Influenza-Virus (beides behüllte RNA-Viren mit regelmäßigem Protein-Software-Update im Programm), werden für bestimmte Personengruppen jährliche Anpassungsimpfungen nötig sein.

Die entscheidende Frage aus ethischer Sicht muss aber lauten: wenn wir SARS-CoV-2-Mutationen global sequenzieren, was machen wir dann mit anderen humanen Coronaviren, die für Erkältungskrankheiten verantwortlich sind, allen bekannten Influenzaviren, die auch pandemisch sind, oder eventuell neu auftretenden Erregern? Gibt es Prioritäten, welche Erreger als Bedrohung für eine Gesellschaft zukünftig deklariert werden, und wenn ja, wer legt diese fest? Fragen wir sequenzierte Mutanten mit einer Watch-App ab, wie das Wetter oder unseren Puls? Aber was macht das zunehmende künstliche Immunisieren mit unserer körpereigenen Abwehr? Aus Laborversuchen am Tier wissen wir, dass es zu „überschießenden Immunreaktionen“ kommen kann, d.h. der Organismus reagiert bei einer erneuten Exposition mit Pathogenen eines Virus und Impfstoffgabe mit einem Angriff auf körpereigene Zellen, bei SARS-CoV-2 in diesem Falle, Zellen des Lungengewebes. Ähnlich der Effekte mehrerer Medikamente im Organismus, kann auch bei zu vielen, unterschiedlichen Impfstoffen unser Immunsystem strapaziert oder abgeschwächt werden. Das ist keine gewagte Theorie, sondern schiere Biochemie. Auch dazu muss es mehr Forschung und nötige Erkenntnisse geben, bevor eine Regierung bestimmen darf, was allgemein verpflichtend ist, was nicht, und ab welcher Anzahl von Impfungen wir Gefahr laufen, Risikogruppen zu schaden, statt sie zu schützen. Anhand von Mutmaßungen, Pro- oder Contra-Kampagnen im Netz oder derzeitiger unkomplettierter Datenerhebung lediglich zweier deutsch-amerikanischer Institute, sind diese Fragen zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantwortet. NEU: Um die Diskussion zur Bedeutung einer Virus-Variante zu verstehen, müsste erst einmal eine valide, weltweit anerkannte Definition vorliegen. Uneinig ist man sich auch bei der Datenerhebung durch Modeling, die eklatante Mängel, je nach Einsatz der Software und Auswertungsparameter der verschiedenen Länder der Welt aufweist. VIDEO: (Aktuelle Publikation des microbe.tv – Podcasts von & mit Prof. Racaniello et al zur Delta-Variante und den Daten-Sheets des CDC in den USA mit äußerst unterschiedlicher Beurteilung 2021-AUG-8)

 

Statement zu vorliegendem viral-erfolgreichen LinkedIn-Posting

Auch hier wieder ein typisches Beispiel einer unzulässigen Manipulation in Sozialen Netzen:

Eine „Brand-Managerin“, die überhaupt nicht die Kompetenz besitzt, einem Patienten die Wirkung eines Impfstoffes zu erklären, wirbt für die Impfpflicht. Sie zitiert als Quelle ihrer Daten den NDR. Auf welchen Kontext der NDR wiederum seinen Text bezieht, ist nicht ersichtlich. Es fällt sofort auf, dass wieder einmal bakterielle Erreger und Virusinfektionen in einen Topf geworfen werden. Das ist fachlich einfach falsch. Die Tuberkulose, durch den Tuberkelbazillus verursacht, ist eine Erkrankung der Lunge & Bronchien, der Patient erleidet eine Lungenentzündung mit Husten und im Verlauf (offene TB) mit hochinfektiösem blutigen Auswurf. Diphterie wird von einem Bakterium ausgelöst; ebenso Keuchhusten und Wundstarrkrampf (Tetanus). Der Grund, warum man bakteriellen oder Pilz-Infektionen historisch zuerst zu Leibe rücken konnte, ist bedingt durch die optisch begrenzten Beobachtungen kleinerer Viren mittels Lichtmikroskopie. Die Herstellung der Impfstoffe gegen Bakterien erfolgt in einem anderen Verfahren als für Virus-Vakzine. Poliomyelitis (Kinderlähmung) ist ebenfalls sehr ansteckend, aber eine Schmierinfektion, die sich nicht über die Luft verbreitet. Der Polio-Erreger ist ein unbehülltes Virus und befällt die motorischen Nerven. Das DNA-Virus der Pockeninfektion, Orthopox, besitzt eine Hülle, die Coronaviridae-Familie gehört zu den behüllten RNA-Viren.
Warum man Infektionskrankheiten nach Viren und Bakterien sortiert, und Impfstoffe sich in Herstellung und Anwendung zwischen Erregergruppen unterscheiden, siehe Fachpresse (Informationen zu allen Schutzimpfungsseren können über PEI.de abgefragt werden).

Die Aussage, alle Impfstoffe hätten die gleichen günstigen Eigenschaften nach einer Schutzimpfung, trügen somit in gleicher Weise zur Immunisierung bei, ist nicht gesichert.

NutzerInnen des Internets sollten stets darauf achten, wer ein Posting macht, ob eine Originalquelle des Gesamttextes beigefügt ist (mit Link!), oder in welchem Zusammenhang der Profilinhaber zu dem jeweiligen Kommentar-Thema steht. Selten ist es zu empfehlen, einer Arzneimittelwerbeanzeige im gleichen Maße zu vertrauen wie einer in einem Wissenschaftsmagazin, oder besser, auf einem Portal eines Instituts veröffentlichen Presseerklärung und/oder gesicherten Studie. Sogenannte "Peer-Reviews" stehen in der Kritik.

 

Schlusswort:  Zusammenhänge in der Natur lassen sich nicht in binäre Codes umwandeln.
Selbst WissenschaftlerInnen zweifeln das Modeling aus Daten als einziges Bewertungskriterium zu einer Gefahrenlage an. Epidemiologische Daten sind Teil einer Beurteilung zur Verbreitung oder sozialen Folgen einer Epidemie, sie liefern jedoch keine Fakten aus der Feldforschung. Internationale Forschungsgremien müssen diskutieren, wie wir zukünftig mit digitalen Technologien umgehen. Denn selbst ein Quantencomputer oder Parallelrechensystem kreiert nur eine Abbildung der Prozesse der Evolution. Der Aufwand, allein die für uns wichtigen Krankheitserreger kontinuierlich zu sequenzieren, enorm. Wo fangen wir also an, theoretische Forschung nicht nur nach der Statistik zu bewerten, wo hört der Spaß ethisch für jede Gesellschaft auf? 2020 wurden weltweit Milliarden Menschen eingesperrt, zum Wohle von Risikogruppen und Älteren. Heute, erleben wir das Gegenteil: zum Wohle der Gesamtbevölkerung, sollen Risikogruppen moralisch damit klarkommen, dass sie weniger Freiheiten besitzen, weil sie kein Impfzertifikat vorweisen können. Langfristig können wir erst in Jahren feststellen, wie viele weiterführende medizinische Komplikationen daraus resultierten. Schaden und Nutzen abwägen; ein gutes Prinzip in der Medizin und Pharmakologie. Die persönliche Entscheidung des Einzelnen muss – wie auch bei einem juristischen Verfahren in einer Demokratie, zumindest angehört und beurteilt werden. Ein klares Nein für die verpflichtende Impfung? Vielleicht sollten das tatsächlich ethische Gremien klären, und nicht Regierungsmitglieder einer Nation oder Netzaktivisten.

 

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