Als unabhängige Journalistin und Fotografin, berichte ich bereits seit mehr als zehn Jahren über das Positive und auch aus der Schattenwelt der Digitaltechnologien. Selbstständig bin ich nun seit 25 Jahren, und zu keiner Zeit wurde die freie kreative Arbeit so stark bedroht wie in der Gegenwart.
Um mich nicht zu wiederholen, denn Redundanzen zeugen von schlechtem Journalismus, darf jede/r Nutzer/in gerne meine Blogbeiträge aus dem Archiv holen. Aktuell habe ich nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern aus Gewissensgründen meine Online-Präsenz überdacht. Also im wahrsten Sinne, denn ich ziehe meine Domains aus den USA ab und werde zukünftig alle Projekte unter VILLEBOOKS.de vorstellen.
Mein Team und ich, alle, die im Intranet TEFNET ein neues Zuhause gefunden haben, entscheiden gleichberechtigt und
einzeln unabhängig. Wir haben uns bewusst anti-dogmatisch aufgestellt und sind weder einem Kapitalgeber, noch einer Gruppendoktrin unterworfen. Wir schreiben, aber wir schreiben nichts vor. Oder
nach. Deshalb sind viele unserer Beiträge in abgeänderter Form distribuiert, aber Originaltext - Originalfoto bleiben im Intranet.
Für Interessierte aus Medien, Forschung, Bildung und Gesellschaft, kann ab 2024 ein Passwort beantragt werden. Mit der wachsenden Größe, wächst die Struktur, wir nehmen die Natur als Vorbild. Als
Gründerin bin ich daher natürlich in der Position einen Startpunkt zu schaffen, der es für alle möglichst einfach macht, sich wiederzufinden - oder unsere Inhalte.
Warum wir tun, was wir tun?
Es gibt wohl kaum eine Profession, in der so viele Freiheiten geraubt wurden, wie im Journalismus.
An zweiter Stelle kommt die Wissenschaft. Das Bewerben der digitalen Welt mit Schlagworten der Gleichberechtigung, Freiheit, des endlosen Reichtums an Inhalten - mutete schon vor 20 Jahren eher
kitschig an und Individuen mit kritischem Verstand erkannten damals schon die betriebswirtschaftliche Konditionierung des Internets.
Im Jahre 2020 wurde der schleichende Prozess der Entdemokratisierung nur deshalb so deutlich, weil all Jene, die sich nicht am Wetteifer der Konferenzschaltungen beteiligen wollten, neu organisierten. Auf der Habenseite entstanden so andere Arten in der Medienstruktur, aber bedauerlicherweise schließt die Bilanz Ende 2023 mit einer katastrophalen Unterversorgung an Aussagenvielfalt.
Zum Einen liegt das in der Natur der Sache: eine Maschinensprache, die am effektivsten arbeitet, wenn sie zwischen Ja und Nein entscheiden kann. Man hat diese systemischen Einschränkungen bereits
zu Beginn des Computerzeitalters erkannt, für die Sensorik war es so u.a. wissenschaftlich überlebenswichtig, Zwischenzusände abbilden und verarbeiten zu können. Damals nannte man es noch
Fuzzy-Logic, heute vereint man diverse Eigenkombinationen der Maschine -
quasi als Angebot an den Menschen - in künstlicher Intelligenz. Dass dabei ursächlich AI vom Begriff "Intel" herrührte, also dem Abgreifen von besonders relevanten Daten für den Staat einer
militärischen Einheit, hat man aus Bequemlichkeit überlesen.
Ich muss zugeben, dass ich regelmäßig mit dem Gefühl von Übelkeit und Brechreiz zu schaffen habe, sobald ein Werbestratege irgendeinen Begriff aus bewährter, Jahrhunderte alter Forschungsarbeit
plötzlich in ein hippes Trendwort wandelt und das gesamte Marketingnetz inklusive Forschung daran andockt, wie ein Schwarm Fische am Hashtag-Köder. Über die Durchschaubarkeit des Netzes und seine
Beschränktheit habe ich gegen die Ermüdung ein Essay verfasst. Jeder einigermaßen wache, kreative Geist scheitert an diesem Modell
des WWW. Es ist einfach zu dumm! Es gab Momente, da habe ich mich sogar in meine Schulzeit zurückgewünscht, vor lauter Verzweiflung. Biolehrer, die mit uns einfach mal so einen Ausflug in den
Stadtpark gemacht haben, wo wir Tiere, Pflanzen, Ereignisse beobachtet oder gezeichnet haben wie der alte Newton. Ersetzt wurde das inzwischen durch Herumwischen auf Glasscheiben, was im Ergebnis
messbar zur Verödung unserer Neuronen führen musste.
Kritiker (all genders) wurden als rückständig verlacht, weil sie dem Fortschrittsgedanken durch Hyperkapitalisierung nicht Folge leisten konnten. Persönlich betrachte ich das noch nicht einmal
als Beleidigung. Auf unserem Planeten gibt es unzählige Lebensformen. In der Entwicklungsgeschichte unserer Spezies gab es viele Zwischenstufen, Abzweigungen und Zugaben an Erbgut -
selbstverständlich auch Verluste an Diversität.
In der realen Welt darf deshalb das individuelle Denken und Entscheiden schalten und walten, denn das schafft Mutation und Überleben. Es wird jedoch für uns als Spezies zur Bedrohung, wenn das
freie Denken bzw. Erdenken durch digitale Masken heruntergebrochen wird. Denn dies führt unweigerlich zum Zerfall einer intellektuellen Gesellschaft, und zum Zerfall von Kultur.
Wenn ich also in zehn Online-Veranstaltungen schalte, und jeder "Keyspeaker" spricht von den gleichen "Buzzwords" wie "Grasroots-Graswurzelbewegungen" (nun ja ... rolling eyes Emoji), von
"Resilienz-Förderung" (wieder das Emoji) oder "Zero-x Goals", dann könnte ich schneller ein AI-Script einfügen, alle 10 Vorträge zu 1 zusammenführen, die Variable für die weiteren Vorträge zum
Selbsteinfügen offenhalten.
So funktioniert aber die Welt nicht. Leben ist komplex. Sinne und Wahrnehmung aller Lebewesen bisher kaum erforscht. Planet Erde ist komplex, oft zu komplex, um es mit unseren Messinstrumenten
überhaupt zu erfassen. Dass viele Forscher dem widersprechen, weil sie mit den absurdesten Datenmodellen ihrer Software eine Gemeinschaft von Geldgebern überzeugen wollen, gehört auch zu der
Darstellung einer Spezies. Sie definiert sich selbst durch ihr Handeln.
Doch gerade in Zeiten der menschlichen Krise zeigt sich deutlich, dass unsere Defizite das Geschehen der Welt beherrschen, und nicht unsere Vorteile einer überlegen(d)en Art. Zum Wertezerfall von
Kulturen gibt es ebenfalls zeitlose literarische Werke, zurückdatiert bis 10 000 v.C. Ein weitaus größerer Zeitraum als die Datenaufzeichnung zum Klimawandel. Unsere Besessenheit des
Datensammelns wäre ebenfalls ein psychologisches Gutachten wert.
Der Zerfall von Kulturen scheint sich in Wellenform auszubreiten, das könnte man digital mit Hilfe unserer Forschung im virtuellen Raum ausgleichen, aber im echten Leben funktioniert das nicht.
Man kann letztlich also froh sein, dass es uns nie gelingen wird, Entstehungsgeheimnisse zu entschlüsseln; auch nicht mit bombastischen Recheneinheiten. Wieso nicht? Weil wir die Urheber der
Maschinensprache sind und allein durch die Eingabe an unseren eigenen Grenzen scheitern werden.
Hinzu kommt, unsere niedrigsten Bedürfnisse regieren das Netz, es fährt am meisten Kapital ein: Sex, Drogen/Medikamente, Waffen, (Gewalt-)Spiele und ein paar Prozent Bildung am Ende der Skala.
Würden wir eine Oberfläche an höhere Maßgaben - wie Ethik, Nächstenliebe oder der Entlohnung unserer Inhalte aller Menschen - anlegen, wären die Ergebnisse für ein kommunikatives Netz und eine
Gesellschaft völlig andere. Eventuell wäre es für Wenige, die Menschen für ihren persönlichen Gewinn opfern, schwieriger, dies zu exekutieren.
Am realen Leben scheitern auch ultraschnelle Datentransfers der Märkte, Transplantate aus Stammzellen oder genetisch-gepimpte Medikamente. Jede Zeitraffer-Aufnahme einer heilenden Hautwunde lässt
Mensch erschauern, von den biochemischen Mechanismen dahinter gar nicht zu reden. Wichtig ist also bei aller Fremdbestimmung über das Eigenbild, dass man nach seinen Überzeugungen handelt, denn
diese sind Leitlinien der individuellen, einmaligen Genetik eines jeden Menschen. Ähnlich einem Kompass, der einen stets wieder in die richtige Richtung lenkt, egal wie verwirrend die Route auch
sein mag.
Gerechte, mitfühlende Menschen hatten es zu jeder Zeit schwer. Kritische Stimmen wurden meistens in der Phase der Aufarbeitung nach Krisen von Bedeutung, während einer Krise, verhallen sie im
Rausch der Propaganda. Darin hat sich trotz der Absichten unsere Fähigkeiten mittels Technik zu verbessern, nichts geändert. Im Gegenteil: da die Steuerelemente der digitalen Oberfläche nur von
Wenigen stammen, bleiben Zwischenstufen aus Evaluationen im Algorithmus-Fangarm hängen. Immer häufiger erleben wir, dass Parlamente Gesetze verabschieden, von denen das Volk gar nichts wusste.
Eine Kurzmeldung auf die NEWS APP beim Frühstück reicht den modernen Geräteträgern. Ballen sich daraufhin ein paar Reaktionsdaten, erfährt man vielleicht worum es überhaupt geht. Aber
selbstverständlich nur, wenn das die Agentur möchte, die die SEO-Inhalte an die Suchroutine verteilt.
Es bringt nichts, das zu beklagen - es ist zu spät. Vieles in unserer Gesellschaft macht uns zu Extensionen, Maschinenteilen, und es ist nicht so, dass wir ausgiebig davon profitieren. Wir bauen
Menschlichkeit ab, wir automatisieren sie sogar. Ein Roboter, dem eine LED Träne am Polymerkopf herunterläuft, rührt uns mehr als ein sterbendes Kind im Kurzvideo einer Nachrichtenagentur.
Man könnte sagen, 'na, dann ist das jetzt eben so, das ist Evolution' - aber genau daran müssen wir uns als Menschheit messen lassen: ist es denn jetzt so, oder wollen wir Menschen bleiben? Ich
habe mich längst entschieden. Sollen Andere den Herren der Powerscripts dienen. Den Ausstieg aus dem Netz der
Dinge habe ich zu 70% vollzogen, die 30% Restlaufzeit bewältige ich mit der eigenen körperlichen Leistung, für mein Intranet. Im Sinne des Fortschritts, für mehr Menschlichkeit.
Ab Februar 2024 sind alle Blogs und Projekte dann hier abrufbar, bis wir die eigenen Server hochfahren.
Information & Updates gibt es exklusiv über VILLEBOOKS.de - allerdings mit neuer Oberfläche, übersichtlicher Bedienung und trotzdem kompatibel mit derzeitigen Anbietern von Hard- und
Software.
Danach sehen wir weiter.
Susan Ville
TEFNET CLUSTER: Susan Ville - Patrick Keller - M. M. - tefjac - Doug Richards - Jean Haber amm.